Freitag, 8. Mai 2009

Der verlassene Raum

Ein Denkmal zur Erinnerung an die vertriebenen und ermordeten Juden aus Berlin auf dem Koppenplatz - mitten im früheren jüdischen Viertel von Berlin (Scheunenviertel).
Ein umgestoßener Stuhl, ein leerer Tisch symbolisieren Flucht und Gewalt, die Leere von Wohnraum nach Vertreibung seiner jüdischen Bewohner.

Den Denkmal-Platz umrandet ein Schriftbanner mit einem Zitat aus dem Gedicht "O die Schornsteine" der jüdischen Autorin Nelly Sachs:
... O die Wohnungen des Todes, / Einladend hergerichtet / Für den Wirt des Hauses, der sonst Gast war. / O ihr Finger, / die Eingangsschwelle legend, / Wie ein Messer zwischen Leben und Tod - / O ihr Schornsteine, / O ihr Finger, / Und Israels Leib im Rauch durch die Luft! Nelly Sachs 10. Dezember 1891 Berlin - 12. Mai 1970 Stockholm

In der offiziellen Geschichtspolitik der früheren DDR wird die Verfolgung der Juden kaum thematisiert. Dies ändert sich erst in den 80er Jahren infolge Folge der sich langsam verbessernden Beziehungen zu Israel.
Anlässlich des 50. Jahrestags der Pogromnacht schreibt der Magistrat von Ost-Berlin 1988 einen Wettbewerb aus, aus dem dieses erste große Denkmal-Projekt der früheren DDR "für das Wirken der jüdischen Bürger in Berlin" hervorgeht. Erst 1996 wird der Entwurf im Rahmen des Senatsprogramms "Kunst im Raum" aufgestellt und eingeweiht.
(Künstler: Bildhauer Karl Biedermann in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitektin Eva Butzmann)

Fotos:
http://www.fotopolitics.de/fotopolitics_thumbnails.php5?galleryid=7&topicid=1

Mittwoch, 6. Mai 2009

Mauerreste am Potsdamer Platz

Der Potsdamer Platz im Zentrum Berlins war bis zum 2. Weltkrieg ein zentraler Verkehrsknotenpunkt und einer der belebtesten Plätze Berlins.

Nach dem Krieg verliefen hier im "Dreiländereck" die Grenzen des sowjetischen, amerikanischen und britischen Sekors. Mit dem Bau der Mauer 1961 verwandelte sich der Platz in ein zweigeteiltes brachliegendes Areal.

In den 90er Jahren - nach dem Fall der Mauer - entwickelte sich der Platz zu einem modernen Stadtzentrum. Einzelne Teile der zunächst komplett abgerissenen Mauer wurden später auf dem Platz wieder aufgestellt.


Fotos:
http://fotopolitics.de/fotopolitics_thumbnails.php5?galleryid=20&topicid=5