Montag, 8. März 2010

Gedenken an Herbert Baum - von Nazis ermorderter jüdischer Kommunist


Im Kriegsjahr 1942 zeigten die Nazis im Berliner Lustgarten die antisowjetische Propagandaausstellung "Das Sowjetparadies".
Eine jüdisch-kommunistische Untergrundgruppe um den Widerstandskämpfer Herbert Baum verübte auf die Ausstellung einen Brandanschlag, der allerdings keine größeren Schäden anrichtete. Die meisten Mitglieder der Gruppe - einschließlich Herbert Baum - wurden bald darauf von den Nazis verhaftet, viele von ihnen zum Tode verurteilt.
Die Fotos zeigen die Gedenkveranstaltung im Berliner Lustgarten vom 04.03.2010.


Der Magistrat von Ost-Berlin beauftragte 1981 die Konzeption des Gedenksteins, auf dem folgende Sätze abgebildet sind:
"Unvergessen die mutigen Taten und die Standhaftigkeit der von dem Jungkommunisten Herbert Baum geleiteten antifaschistischen Widerstandsgruppe. – Für immer in Freundschaft mit der Sowjetunion verbunden."

Das Bezirksamt Mitte von Berlin veranlasst im Jahr 2000, dass die Teile der Inschrift, die sich auf die Freundschaft mit der Sowjetunion beziehen, mit Glasplatten überdeckt werden, auf denen Hintergundinformationen zur Herbert-Baum-Gruppe sowie Namen ihrer Mitglieder stehen. Die Ergänzungen schließen mit den Worten:
"So dokumentiert dieser Gedenkstein heute die mutige Widerstandsaktion des Jahres 1942, das Geschichtsverständnis 1981 und unser andauerndes Gedenken an den Widerstand gegen das NS-Regime."

Fotos:
http://fotopolitics.de/fotopolitics_thumbnails.php5?galleryid=27&topicid=4

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